Ethisch-Philosophisches Grundlagenstudium (EPG)
Das Ethisch-Philosophische Grundlagenstudium (EPG) ist Bestandteil des Bildungswissenschaftlichen Begleitstudiums für den Studiengang Lehramt an Gymnasien am KIT. Zurzeit findet eine Übergangsphase statt, in der das alte Modell (EPG 1 im Bachelor und EPG 2 im Master) auf das neue umgestellt wird: Künftig wird es nur noch einen EPG-Kurs geben und zwar im Masterstudium. Wer noch nach dem alten Modell studiert, sollte EPG 1 wenn möglich bis zum Wintersemester 2025/26 absolviert haben, EPG 2 nach Möglichkeit bis zum Wintersemester 2027/28. Bei Fragen wenden Sie sich an das Zentrum für Lehrkräftebildung (ZLB) oder an den Leiter des EPG.
Was erwartet einen in EPG?
Im Vordergrund des EPG stehen keine pädagogischen oder didaktischen Fragen, sondern die Auseinandersetzung mit normativen Fragen. Insbesondere wird gefragt, welchen Stellenwert die Werterziehung in der Schule haben sollte und welche Inhalte sinnvollerweise in Betracht kämen.
Heute sind oft beide Elternteile berufstätig und nicht selten verbringen die SuS den Großteil des Tages in Ganztagsschulen. Zugleich bringt eine zunehmend plurale Gesellschaft es mit sich, dass die SuS verstärkt unterschiedliche Wertvorstellungen in die Schule tragen. Vor diesem Hintergrund wird Schule immer häufiger mit der Aufgabe konfrontiert, nicht bloß als „Bildungsanstalt“ zu fungieren, sondern auch vermehrt Erziehungsaufgaben wahrzunehmen. Im Seminar soll kritisch der Frage nachgegangen werden, ob Schule diesem Anspruch eigentlich nachkommen sollte und wenn ja, mit welcher Rechtfertigung. Kann der Schule und den einzelnen Lehrkräften diese Aufgabe zugemutet werden? Hat die Schule angesichts voller Lehrpläne überhaupt die Ressourcen dafür? Ebenso gilt es zu fragen, welche Werte Schule eigentlich vermitteln darf, wenn doch der Staat den Anspruch hat, in weltanschaulichen Fragen neutral zu sein. Schließlich muss geklärt werden, was mit Wertevermittlung genau gemeint ist und welche Fähigkeiten hierfür zu schulen wären. Diese Fragen bilden den Kern des ersten Blocks, der in Form von zehn wöchentlichen Sitzungen stattfindet.
Im Anschluss finden zwei verpflichtende Workshops statt, bei denen die Studierenden die Möglichkeit haben, jeweils zwischen mehreren Themen zu wählen. Der erste Workshop ist auf den Bereich „Demokratie(bildung) und Schule“ ausgerichtet. Eine differenzierte Debatte erfordert dabei u.a. die Auseinandersetzung mit der Frage, welche Rolle z.B. der Toleranzbegriff, aber auch die staatliche Neutralität für die freiheitlich-demokratische Grundordnung spielen. Durch Referate von Studierenden sollen unterschiedliche Aspekte des Themenkomplexes beleuchtet werden. Mögliche Referatsthemen reichen dabei vom Konflikt zwischen religiösen und säkularen Lebensweisen (z.B. „Kopftuchstreit“, Burkini im Schwimmunterricht) über Inklusion bis hin zum Beutelsbacher Konsens.
Im zweiten Workshop sollen die Studierenden in angeleiteter Gruppenarbeit mögliche Konzepte ausarbeiten, wie sich einzelne Aspekte der Werterziehung in der Schule umsetzen lassen. Auch hier können die Studierenden aus einem Pool an Themen wählen wie z.B. der Umsetzung der Leitperspektiven im Unterricht oder dem Umgang mit Konfliktsituationen in der Schule. Am Ende des Workshops präsentieren die einzelnen Gruppen ihre Ergebnisse im Plenum.
Studienleistung
Das EPG-Modul ist unbenotet. Allerdings ist die in der Veranstaltung zu erbringenden Studienleistungen zu bestehen.
Die Veranstaltungen gliedern sich zwei Bestandteile: a) ein allgemeiner Block in Form von zehn wöchentlichen Sitzungen, b) daran anschließend zwei jeweils ganztägige Workshops an Samstagen, in denen die Studienleistung erbracht wird. Diese besteht in der Übernahme eines Referats (Workshop 1) sowie der Ausarbeitung eines Projekts (Workshop 2). Die regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar ist dabei Voraussetzung für den Erwerb der Studienleistung.
Veranstaltungen
Es werden meist mehrere Seminare zur Auswahl angeboten. Informieren Sie sich am besten über das für Sie geltende Modulhandbuch des Bildungswissenschaftlichen Begleitstudiums über das jeweils aktuelle Angebot. Beachten Sie, dass das Vorlesungsverzeichnis des KIT die Veranstaltungen immer erst zu Beginn des Monats online stellt, in dem die Vorlesungszeit beginnt. Bitte sehen Sie von Anfragen zu einem früheren Zeitpunkt ab.